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Scheinträchtigkeit
Einfluss von Inhaltsstoffen im Hundefutter auf Scheinträchtigkeit bei Hündinnen
Scheinträchtigkeit (Pseudogravidität) bei Hündinnen ist ein hormonell gesteuerter Prozess, der auch durch bestimmte Futterbestandteile beeinflusst werden kann. Zwar ist der Hauptauslöser ein Abfall des Progesteronspiegels nach der Läufigkeit, doch manche Inhaltsstoffe im Hundefutter können diesen natürlichen Prozess verstärken oder verlängern. Hier eine differenzierte Betrachtung möglicher begünstigender Stoffe:
1. Phytoöstrogene
Besonders relevant: Soja, Rotklee, Luzerne (Alfalfa)
Wirkung: Phytoöstrogene sind pflanzliche Substanzen, die östrogenähnlich wirken. Sie binden an Östrogenrezeptoren und können den Hormonhaushalt beeinflussen.
Möglicher Einfluss: Sie können die Wirkung körpereigener Hormone verstärken und dadurch Symptome wie Nestbauverhalten oder Milchproduktion fördern.
Kritische Stoffe im Futter: Sojamehl, Sojaproteinkonzentrat, Luzerne, Leinsamen (in großen Mengen).
2. Milch und Milchprodukte
Wirkung: Milch enthält sowohl tierisches Eiweiß als auch geringe Mengen natürlicher Hormone (insbesondere aus konventioneller Haltung).
Möglicher Einfluss: Milchprodukte können durch ihren Gehalt an Laktose und tierischem Eiweiß Entzündungsprozesse fördern und evtl. eine Milchbildung unterstützen.
Beispiele im Futter: Molkenpulver, Käsemehl, Milchpulver, Joghurterzeugnisse.
3. Tierische Nebenerzeugnisse hormonproduzierender Organe
Insbesondere: Euter, Uterus, Plazentagewebe
Wirkung: Diese können hormonaktive Rückstände enthalten (z. B. Östrogene, Prolaktin).
Möglicher Einfluss: Bei häufiger Fütterung könnten sie die Hormonbalance der Hündin stören.
Hinweis: In minderwertigem Futter unter dem Begriff 'tierische Nebenerzeugnisse' oft nicht konkret aufgeführt.
4. Jod
Wirkung: Jod ist ein Spurenelement, das die Schilddrüsenfunktion reguliert. Ein Zuviel kann eine Überfunktion fördern, was den Hormonstoffwechsel stören kann.
Möglicher Einfluss: Eine übermäßige Jodzufuhr (z. B. durch Algen oder jodiertes Salz) kann den endokrinen Haushalt beeinflussen.
Vorsicht bei: Seealgenmehl, Kelp, Fischmehl, Meeresprodukte.
5. Zucker und Kohlenhydrate
Wirkung: Ein hoher Zuckerkonsum beeinflusst den Insulin- und Cortisolspiegel und damit indirekt auch die Sexualhormone.
Möglicher Einfluss: Kann hormonelle Schwankungen begünstigen.
Beispiele: Glukosesirup, Zuckerrübenschnitzel, Melasse, Fructose.
6. Konservierungsstoffe und synthetische Zusätze
Beispiele: BHA, BHT, Propylgallat
Wirkung: Einige dieser Stoffe gelten als hormonell wirksam (endokrine Disruptoren) und können den Östrogenhaushalt beeinflussen.
Möglicher Einfluss: Längerfristig könnten sie zur hormonellen Dysbalance beitragen.
Zusammenfassung – kritisch zu bewertende Inhaltsstoffe:
Kategorie |
Mögliche Quelle |
Phytoöstrogene |
Soja, Luzerne, Rotklee, Leinsamen |
Tierische Hormone |
Euter, Uterus, Plazenta, Milchprodukte |
Jod |
Seealgen, Fischmehl, jodiertes Salz |
Zucker & einfache Kohlenhydrate |
Glukose, Zuckerrübenschnitzel, Sirup |
Konservierungsstoffe |
BHA, BHT, Propylgallat |
Weitere Empfehlungen:
- Futter ohne Soja, ohne Milchprodukte, ohne tierische Nebenerzeugnisse unklarer Herkunft bevorzugen.
- Bei Anfälligkeit auf Scheinträchtigkeit möglichst naturbelassene, selbstgekochte oder hochwertig deklarierte Futtermittel einsetzen.
- Kastration sollte nur als letzte Maßnahme in Erwägung gezogen werden, wenn Ernährung, Verhaltenstherapie und Naturheilkunde nicht greifen.